Über uns

Meine Mutter hat immer erzählt, ich hätte zuerst “Pferd” gesagt und dann erst Mama und Papa….

Wo ich mit dem Pferdevirus infiziert worden bin, kann niemand sagen. Als Stadtkind aufgewachsen, habe ich immer den Milchmann mit Pferd durch unsere Straße fahren sehen. Da muss der Virus Besitz von mir ergriffen haben. Ich habe zuerst voltigiert, dann Schulpferde geritten, dann ein
Pflegepferd gehabt und war immer schon täglich im Stall. Auch der Ehrgeiz mit dem Turniersport hat mich ergriffen und ich war mäßig erfolgreich in Aufbauprüfungen für junge Pferde bis einschließlich der Klasse L.

Als Gehilfe bin ich dann mal mit zur Fohlenschau gefahren und habe eine Stute mit Fohlen vorgestellt und sofort einen Sieg davongetragen. In dem Moment ist mir klar geworden, dass meine Passion das Züchten und nicht das Reiten von Pferden ist.
Das ist mittlerweile 20 Jahre her und ich habe schon mehr als 60 Fohlen auf diese Welt geholfen.
Wir sind da sehr bemüht, d.h. die Stuten bekommen einen Wächtomat auf, trotzdem wird noch mehrmals nachts kontrolliert ob alles in Ordnung ist. Wir haben Kameras über den Boxen eingebaut, so dass wir die Stuten nachts live auf dem Fernseher beobachten können.
Wenn es dann los geht, stehen wir der Stute bei den Presswehen zur Seite, um das kleine Fohlen möglichst schnell und vorsichtig auf die Welt zu holen.
Es wird dann erst mal trocken gerieben, so dass die Mutter sich noch etwas ausruhen kann.
Nabelversorgung steht an erster Stelle. Wenn die Box dann gesäubert und frisch eingestreut ist und das kleine Fohlen nach Milch verlangt, wird die Stute gemolken. So können wir uns sicher sein, dass das Fohlen ausreichend Biestmilch erhalten hat. Wenn es dann aufstehen mag, helfen wir natürlich dabei. Je nach dem bekommt es dann auch im Stehen noch die Flasche oder wir geben Hilfestellung bei der Suche nach der “Milchbar”. Die Mutter hat in der Zwischenzeit eine extra Portion Kraftfutter bekommen. Wenn dann die Nachgeburt abgegangen und entsorgt ist können wir Mutter und Kind alleine lassen.
Ich denke, wir haben auch recht luxuriöse Boxen für unsere Stuten, so dass diese sich in die Mitte stellen können und die Kleinen immer um sie herum toben.
Eine Wurmkur am nächsten Tag für die Stute ist genauso selbstverständlich wie die regelmäßige Impfung gegen Influenza, Tetanus und Virusabort.
Wenn es dann am Tag schön warm ist, gehen Stute und Fohlen sofort für einige Zeit raus. Ist es zu kalt, bekommt das Fohlen eine Decke auf. In der Zeit kann die Box gesäubert werden. Spätestens am dritten Tag üben wir “Halfter anziehen” und nach ein paar weiteren Tagen wird “am Strick gehen” geübt. Die Stuten und Fohlen werden täglich morgens zu den Weiden geführt und gehen auch abends mit Halfter und Strick wieder in den Stall. Hufe heben üben wir selbstverständlich auch.

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